Ardez Ortsbeleuchtung - PL Scuol

Ausgangslage

Die Gemeinde Scuol mit 6 Fraktionen umfasst eine Fläche von 438.6 km2. Davon sind nur knapp 1% Siedlungsfläche. Das bedeutet, dass 99% des Gemeindegebietes unbeleuchtete Natur und Landwirtschaftsfläche umfasst. Auf diese Weise betrachtet, sind es kleine Lichtbereiche, welche in die dunkle Landschaft gesetzt sind. Gleichwohl gilt es, diese Beleuchtungen angemessen, energieeffizient und mit geringsten Lichtemissionen zu betreiben. 

Das Engadin ist eine der dunkelsten Regionen in Mitteleuropa. Daher gilt es, diese Beleuchtungen angemessen, energieeffizient und mit geringsten Lichtemissionen zu betreiben. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Scuol nachtaktiv die Ausarbeitung und Umsetzung einers Plan Lumière in Auftrag gegeben. In sorgfältiger Ausarbeitung sind zwei Dokumente - Konzept & Handbuch - entstanden.

Mit dem Plan Lumière wird das nächtliche Bild der Gemeinde in seiner speziellen Charakteristik als Bergregion gestaltet. Durch einen sensitiven Umgang mit Licht und Dunkelheit wird die Identität als Lebensort und Feriendestination unverwechselbar geprägt.

Als Pilotpprojekt wurde das Dorf Ardez auserwählt und im Jahr 2024 umgesetzt. Die dabei entstandenen Erfahrungen fliessen in die weiteren Etappen der folgenden Jahr ein.

Vergleich 2023 und 2025 mit deutlich reduziertem Streulicht Vergleich 2023 und 2025 mit deutlich reduziertem Streulicht

Vergleich 2023 und 2025 mit deutlich reduziertem Streulicht

Herausforderung

In den unterengadiner Dörfern entstanden die ersten öffentlichen Beleuchtungen erst mit dem elektrischen Licht anfangs des 20.Jh. und bestanden aus spärlich verteilten Lichtpunkten. Auch bei Erneuerungen blieben die wenigen Stromzuleitungen aus den Wohnhäuser bestehen. So sind heute die wenigen Lichtpunkte unregelmässig verteilt und in verschiedensten Höhen von rund 3 -10m über der Strasse. An den bis zu 400 Jahre alten Engadinerhäuser mit groben Bruchsteinmauerwerk unter den mit Scraffito verzierten Fassaden installationen vorzunehmen ist praktisch ausgeschlossen.

Mit diesen Herausforderungen starteten wir in die Planung mit dem Ziel, das Licht so präzis wie möglich und mit geringster Streuung dorthin zu bringen, wo es gebraucht wird. Denn die bisherigen Natriumdampflampen erhellten auch zahlreiche Wohnräume. Die verwickelten und teils steilen Gassen erschwerten die Aufgabe zusätzlich.

Vergleich 2021 und 2025 aus der Vogelperspektive Vergleich 2021 und 2025 aus der Vogelperspektive

Vergleich 2021 und 2025 aus der Vogelperspektive

Via maistra - die Dorfstrasse

Via maistra - die Dorfstrasse

Fertigstellung . Completion

2024

Bauherrschaft . Client

Cumün da Scuol

Ausführung

energia engiadina

Fotografie . Photography

Reto Marty